Kommentar |
Wir wissen, das Mittelalter war vieles, nur eines nicht: nämlich erfinderisch, innovativ und kreativ. Natürlich wissen wir auch, dass jede Epoche ihr Bild von der Geschichte selbst entwickelt. Und dazu gehört traditionell, dass die Moderne alles Kreative für sich verbucht – und das Mittelalter finster aussehen lässt. Im Seminar fragen wir danach, wie das passieren konnte. Wir vergegenwärtigen uns, worauf moderne Vorstellungen von Kreativität beruhen und studieren, wie man sich im 12. und 13. Jahrhundert Kreativität literarisch vorgestellt hat. Und wir prüfen, inwieweit diese Konzepte an moderne Vorstellungen anschliessen oder sie auch präzisieren. Die Themenblöcke sind: Kreativität heute und im Mittelalter – Die Schöpfung der Welt als Bezugsnorm – Schöpfung aus nichts und die Idee radikaler Kreativität – Höfische Literatur im Licht mittelalterlicher und aktueller Kreativitätskonzepte.
Inhaltlich wird sich das Seminar eng auf die Einführungsvorlesung und die Lektürekurse der älteren deutschen Literatur beziehen. Dabei werden wir die Dimension der poetologischen Selbstreflexion vertiefen und über die höfische Literatur hinaus die religiöse Dichtung und Chronistik einbeziehen. |
Leistungsnachweis |
Als Leistungsnachweis können Sie eine Seminararbeit schreiben (verbindlicher Abgabetermin) oder eine Klausur schreiben (am Schluss des letzten Blocks). Alternativ können Sie fortlaufend eine Reihe von Einzelleistungen erbringen (Portfolio), die nach Aufwand und Umfang einer Seminararbeit entsprechen und mit der letzten Seminarsitzung abgeschlossen werden. Ausserdem übernehmen Sie (in Gruppen) eine Kurzpräsentation.
Abgabe der Seminararbeit: 1. April 2017 |